Mehrzwegzug

Nach einem Unwetter blockieren umgestürzte Bäume die Straßen. Für schweres Räumgerät wie Kräne und Lastkraftwagen ist kein Durchkommen. Der handliche Mehrzweckzug des THW – umgangssprachlich Greifzug oder Luxemburger genannt – räumt auch in solchen Lagen schwere Hindernisse aus dem Weg.

Mit dem Mehrzweckzug können größere Lasten gezogen, gehoben, abgesenkt oder gesichert werden. Das Gerät ist etwa so groß wie ein Werkzeugkoffer und kann von einer einzigen Person bedient werden. Es ist äußerst mobil, weil es rein mechanisch funktioniert und folglich keine Stromversorgung benötigt. Zusätzlich braucht man ein spezielles Stahlseil mit einem Haken oder Bolzen am Ende. An der Oberseite des Geräts gibt es zwei kurze Bedienhebel. Je nachdem, ob das Seil abgelassen oder eingezogen werden soll, wird auf einen der Hebel ein etwa ein Meter langes Hebelrohr gesetzt. Durch gleichmäßiges Hin- und Herschieben des Hebels wird das Seil bewegt. Die Kraft wird verstärkt, so dass eine einzelne Einsatzkraft schwere Lasten bewegen kann.

Den gleichzeitigen Transport und die Sicherung des Seils im Greifzug ermöglichen die zwei sogenannten Klemmbackenpaare. Dieser Vorgang geschieht vollmechanisch. Je schwerer die zu bewegende Last ist, desto fester greifen die Klemmbacken zu – das Seil kann also nicht durchrutschen.

Anders als bei Seilwinden, die an den Einsatzfahrzeugen angebracht sind, kann der Mehrzweckzug aus jeder Position eingesetzt werden. Er wird mit einem Haken an stabilen Objekten wie Wänden, Decken oder Bäumen befestigt. Sollte solch ein Festpunkt nicht verfügbar sein, kann man ihn auch mit sogenannten Erdnägeln im Boden verankern.