Hierbei handelte es sich um eine von langer Hand geplante Einsatzübung die den gesamten Geschäftsführerbereich Olpe umfasste. Angenommen wurde die Schadenslage eines Erdbebens bei der das Schadensmaß noch nicht bekannt war. Für die Helfer des Ortsverbandes Waldbröl (OV) lautete der Einsatzauftrag "Bergungs- und Instandsetzungsarbeiten im Schadensgebiet".
Auch die Kameraden aus Waldbröl ließen sich diese Übung nicht entgehen und nutzten einmal mehr die Möglichkeit ihr Können unter Beweis zu stellen. Zunächst galt es aber die Anfahrt nach Koordinaten zu bewerkstelligen. Vor Ort angekommen meldete der Zugführer Lars Köhler seine Mannschaft im Bereitstellungsraum am vorgesehenen Meldekopf der Fachgruppe Führung und Kommunikation des Ortsverbandes Siegen an. Nach einer kurzen Wartezeit ging es dann ins Schadensgebiet, welches auf einem alten Militärstützpunkt lag.
Dort trafen sie zunächst auf Kameraden des Ortsverbandes Hückeswagen die ebenfalls auf die Einfahrt ins Schadensgebiet warteten.
Nach ca. 30 Minuten Wartezeit hieß es "Aufsitzen, Einsatzbereitschaft herstellen und Einfahrt". Im zügigen Laufschritt und voller Erwartung schwangen sich die Helfer auf ihre Fahrzeuge und fuhren ins Schadensgebiet ein. Bei der Durchfahrt des Schadensgebietes konnte man bereits den ein oder anderen Bekannten aus den anderen Ortsverbänden erspähen die bereits ihre Arbeit aufgenommen hatten. So z.B. die Fachgruppe Elektroversorgung aus Siegen, die sich um die Instandsetzung der Elektrischen Leitungen kümmerten. Ein anderer Ortsverband verschaffte sich Zugang zu einem unterirdischen Tunnelsystem und begann mit der Rettung von Zivilpersonen. An Ihrer Einsatzstelle angekommen fanden die Waldbröler Helfer zunächst einen umgestürzten Linienbus vor, der eine vermeintliche Fahrbahn blockierte. Die Stationsaufgabe lautete diesen wieder aufzurichten. Die Gruppenführer Manfred Riedel (1. Bergungsgruppe) und Volker Weber (2. Bergungsgruppe) taxierten fachmännisch die Lage und besprachen das lösen dieser Aufgabe.
Der Übungsbeobachter Dennis Wolf stellte sich dann als Busunternehmer Wolf vor und erklärte den Einsatzkräften dass in ca. einer stunde ein Wartungstrupp käme um den Bus wieder instandzusetzten und bat um eine "sanfte Landung" des Busses um die Beschädigung in Grenzen zu halten.
Daraufhin entschieden sich die Gruppenführer dazu ein Wiederlager mittels Holzkeilen zu schaffen und die Obere Seite des Busses an die Seilwinde des GKW1 anzuschlagen und so den Bus zunächst auf die Räder zu stellen.
Die "sanfte Landung" gewährleistete der Mehrzweckzug des MzKw. Nach einer kurzen Einweisung, in der die Helfer über die Lage und das geplante Vorgehen informiert wurden, gingen die Kameraden frisch ans Werk und installierten die notwendige Technik der Fahrzeuge.
Dann begann die Winde des GKW`s ihren Dienst und zerrte an dem Bus. Dieser richtete sich so wie gewollt auf und wurde dann mittels des Greifzuges abgelassen.
40 Minuten nach eintreffen der Kräfte stand das Fahrzeug wieder auf seinen Rädern und die Helfer begannen das benutzte Material zu verlasten.
Nachdem die Rückmeldung an die EAL (Einsatzabschnittsleitung) erfolgte, bekamen die Kameraden den nächsten Einsatz zugewiesen. Diese Station war allerdings noch durch die 2. Bergungsgruppe des OV Siegen belegt und so konnten die Kraftfahrer den Geländeweg, der rund um das Gelände führte in Augenschein nehmen. Nachdem die Geländefahrt dann beendet war konnten sich die Helfer der 2 Einsatzlage widmen. Hier galt es einen Kontainer anzuheben um eine eingeklemmte Person zu befreien und in ärztliche Obhut zu bringen.
Dieses Szenario war in einer Hanglage aufgebaut. Der Container ragte ca. einen Meter über den Hang hinaus, sodass sich der Gruppenführer Manfred Riedel auch hier für die Nutzung der Seilwinde entschied. Nach einer kurzen Aufteilung eilte ein Sanitäter Renè Dreisbach mit dem 1. Hilfekoffer zu der verletzten Person und übernahm die Erstversorgung. einige weitere Helfer trugen den Schleifkorb und Abstützmaterial herbei. Derweil wurde die Winde des GKW an der oberen Seite des Containers angeschlagen. Beim anziehen der Winde hob sich das untere Ende des Raummoduls und so konnten die Helfer parallel Unterbaumaterial einbringen und die verletzte Person aus ihrer Zwangslage befreien. Nach ca 15 Minuten konnte auch diese Einsatzstelle als abgearbeitet gemeldet werden. Anschließend konnte die Helfer sich noch einige Minuten am Lagerfeuer vor der Behelfskantine regenerieren. Gegen 2 Uhr morgens erfolgte dann die Heimfahrt in die Unterkunft. Dort wurde die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wieder hergestellt und der Dienst beendet.
Eingesetzte Fahrzeuge: | MTW OV Stab, GKW I mit Einsatzgerüstsystem (EGS), MzKw mit Lima |
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Mannschaftsstärke: | 1 / 2 / 11 / 14 |